Technik und Funktionsweise der Ölmühle

Die Ölmühle besteht aus dem Mahlwerk oder auch Kollergang, dem Rührwerk und dem Stampfwerk.

 

Das Mahlwerkwurde durch das außerhalb der Mühlenkammer angebrachte, unterschlächtige Wasserrad in Bewegung gesetzt.. Zwei große, senkrecht stehende Läufersteine zermahlten dabei die Samenkörner auf dem Bodenstein. Dabei wurde das Mahlgut von dem Unterfeger immer wieder unter die Steine geschoben.

Zum Schluss wurde der Abfeger gesenkt, der den Ölsaatbrei in den Abfegertrog schob.

 

Im nächsten Schritt wurde dieser Brei in eine Wärmepfanne umgefüllt und über einem Holzfeuer erwärmt. Ein ebenfalls vom Wasser angetriebener Rührmechanismus verhinderte ein Anbrennen der Masse.

Über eine Ablaufrinne der Wärmpfanne schöpfte der Ölmüller den warmen Brei portionsweise in zwei flache, mit Wolltüchern ausgelegte Ringformen, deckte sie mit Holzscheiben ab und stellte die Formen senkrecht in den sogenannten Pressblock.

In die Zwischenräume kamen Bohlen und nach unten sich verbreitende Keile. Schließlich setzte man noch spitze Keile in den verbleibenden Zwischenraum. Die von einer Hebewelle betriebenen Pressstempel ( Stampen ) trafen auf diese Keile und der Druck presste nach und nach das Öl aus den breigefüllten Formen.

 

Dieses floss durch die Bohrung im Pressblock ab und konnte in Gefäßen aufgefangen werden. Im Tuch verblieb der Ölkuchen. Zur Lockerung des Pressgeschirrs schlug ein zweites Paar Stampen auf die Spitzen der unten breiten Keile, wodurch die vorher eingetriebenen spitzen Keile gehoben und das gesamte Geschirr geöffnet werden konnte.

 

 

In der Ölschlagsaison waren drei Arbeiter in der Mühle beschäftigt. Sie konnten am Tag aus 10 Zentnern Raps ungefähr 130 Liter Öl schlagen. Zwischen August und März, also nach der Ernte der Ölsaat, arbeitete man umschichtig bis zu 24 Stunden täglich, außer zu der Zeit, zu der das Wasserrad eingefroren war.

Leinsamen wurde meist sogar erst ab Dezember geschlagen. Das Leinöl verwendete man vor wiegend als Speiseöl, es wurde auch von Malern als Bestandteil der Ölfarben benötigt.Selten verarbeitete Ölsamen waren Mohn, Bucheckern und Sonnenblumenkerne, aus denen ebenfalls Speiseöl gewonnen wurde.

 

verschiedene Ölsamen